vorgestern ging ich von der arbeit nach hause kam vom schloss den berg herunter mein fahrrad schiebend einer passantin mit hund das zweite mal in einer woche begegnend an der mir auffiel, dass sie jung und allein mich auf dem waldspazierweg keines blickes würdigend den kräftigen hund aber aufmerksam beiseite nehmend der hund mich statt ihrer anblickend mich um so mehr auf sie aufmerksam machte da ihre aufmerksamkeit ganz solipsistisch dem hund und nur dem hund galt sie wahrscheinlich das gegenteil von dem bezweckte was sie beabsichtigte schwer zu sagen was obwohl es mir klar vor meinen durch vorurteile gefilterten geistigen augen lag ich dachte nicht denken darüber obwohl der menschzumensch-magnetismus der trivialen begegnung auf meinem romantischen heimweg etwas obszön-verklärendes gab
Zu gern gibt sich die moderne Bürgerlichkeit der Tugend der Wertschätzung hin(Achtung:Werte werden geschätzt ). Sie mahnt die Wertschätzung von Qualität an, die durch romantisch-ökologische Nachhaltigkeit, eine sakrosankte Tugend der Konservativen, begründet wird. Aus dieser Ecke wehte nun wellenweise der Föhn der Teepackungsansprache den Anwesenden ins Antlitz, derer zufolge jener ein ganz besonderer Tee sei, den sie aus ihrem Urlaub in Sri Lanka vor ein paar Wochen (um Missverständnisse zu vermeiden, wiederhole ich für die Normalsterblichen: „SRI LANKA“) mitgebracht hätten und natürlich nicht einfach dort gekauft, sondern unter den besonders authentischen Umständen einer Teeverkostung auf der ihrem Hotel gegenüberliegenden Teeplantage erstanden und, ich glaube mich zu erinnern, mit Kenntnis der Namen und Personen sämtlicher an der Herstellung des Inhaltes dieser Tüte Tee beteiligten TeepflückerInnen, denen sie schon morgens, wie sie barfüßig zur Arbeit gingen, achtungsvoll grüßend begegnet seien! Vor meinem geistigen Auge läuft der durchidealisierte Werbespot. Ich könnte meinen, gehört zu haben, dass die ArbeiterInnen sogar auf dem Pflückzertifikat namentlich erwähnt seien. Es fehlte nur noch der Hinweis, dass die ArbeiterInnen dafür bezahlen, dort arbeiten zu dürfen.
So wechselte dann diese „Tüte“, nein, dieses Couvert erlesenen Tees seinen Besitzer und wenn ich der neue Besitzer gewesen wäre(Neid?), hätte ich vor lauter Demut diesen Tee, einem Kunstwerke gleich, niemals anrühren, geschweige denn anbrechen können und es entzündete sich ein Familienkrach, wenn der erste Konsument auch nur den Hauch einer Nichtwertschätzung ahnen liesse, so wie es Jugendliche manchmal gedankenlos tun: Das sei doch schließlich der Tee aus Sri Lanka von Onkel T., höre ich ich mich schon mahnen, den könne man doch nicht einfach offen stehen lassen! Wobei mir dazu, um von mir abzulenken, wert-und nichtwertschätzungsmässig, die Geschichte einfällt, mit der dann dieser denkwürdige Vor-Weihnachtsnachmittag beschlossen wurde und deren märchenhafter Inhalt sich anlässlich der aufgeflammten Flüchtlingskrise zutrug und sich nun über uns ergießen sollte.
Fortsetzung folgt....
In einer besonders entspannten und durch einschlägige Medien angeregte Situation schrieb ich jüngst einen Text, der, etwas spät, thematisch zum hundertjährigen Jubiläum der Zeit undAltkanzler Schmidt fertig, so herumlag und seiner Handhabung harrte. Ich habe beruflich nichts mit „Medien oderso“ zu tun, hatte dennoch Lust, ihn zur Veröffentlichung „irgendwo“ anzubieten. Da ich aber außer Büchern nur Konkret und Titanic lese, viel mir nichts anderes ein, als den Text der Titanic frei Haus anzubieten. Als mein Ältester den Artikel zu lesen bekam regte er die Idee an, den Artikel auch der Konkretanzubieten.
Da ich mir als unerfahrener Autor wenig Chancen auf eine Veröffentlichung ausrechnete, betrachtete ich dieses Vorhaben durch die Brille des Credos „ Du hast keine Chance, aber nutze sie!“(H. Achternbusch) und war vorerst mit geringen Erwartungen schlichtweg gespannt auf die Reaktion der beiden per mail angeschriebenen Redaktionen(s.Impressi). Den Text hängte ich an das Anschreiben an (am 11. August ging das PDF mit einigen erklärenden Worten per email an die Titanic, als hierauf keine Reaktion folgte, am 17.08. an die Konkret). Bis heute habe ich keine Antwort von den Tycoons(Frankfurt) und der Wahrheitspresse an der Elbe (Hamburch, viel zu tun) erhalten.
Bitte lest mal den Text und macht Euch ein eigenes Bild meiner Unterhaltungskultur, die zugegebener Maßen wohl schwer einzuordnen ist. Den likes werde ich entnehmen, ob es Befürworter einer Antwort auf mein Anschreiben an die beiden Redaktionen blablabla....: (s.Teil II.)
immer wieder schön, diese verbotene kunst, die einen in der hamburger peripherie etwas metropolisches gönnt. unglaublich, mit welchem risiko diese illegale schaffenskraft sich produziert. horror vacui der jugend?
diese rare trophäen alltäglichen trainspottings sind kameraglücksgriffe, entstanden innerhalb ca.6 wochen.
die graffitis auf der S21 werden kurz nach entstehen wieder entfernt, lebensdauer geschätzt ca. 10 Tage.
Ich habe lange nichts mehr von mir gegeben, in diesem blog, da ich noch andere texte anderer längen verfasse, für“später einmal“, wie Frederick die Maus, erschienen in meinem Geburtsjahr letztes Jahrhundert, in einer meiner Lieblingskindergeschichten, in der eine stigmatisierte Maus Immaterielles sammelt(ich sagte es bereits früher in diesem blog, s. meine Kugelschreiberclipsammlung), anstatt zu funktionieren und in der Gesellschaft einen lohnenden und beLohnten Platz einzunehmen.
Heute glüht in mir eine Wonne der Erinnerung, von der ich oft und schon lange zehre und versuche, gleich Frederick der Maus, sie, wenn auch clandestin, diplomatisch und hier anonym, Anderen mitzuteilen.
Ich erzähle bei Gelegenheit vom Stroboskopgewitter der erwachenden, ignoranten Disco-Partykultur der Achtziger an der Kieler Goldküste, von den ersten Kieskuhlenparties der GOA-Szene in Norddeutschland(Sylt, Sprötze), vom fetten, beatberstenden Acidschuppen in Christiania Anfang der Neunziger und natürlich vom ewigen, treuen und vor Pisse und Kotze glitzernden Hamburger Kiez, über den ich oft auf dem Zahnfleisch gekrochen bin, ohne es(heute, haha!) zu bereuen und hinterlasse, glaube ich, manchmal ratlose, irritierte Gesichter, weil man eigentlich nur über das Wetter(oder über Konsum) reden wollte.
Auch hier ist Moral wandelbar und immer eine Qualität der Deutungshoheit von Funktionseliten des Kapuitalismaus, am Arsch.
Also, Jugend (bis 30 !?): Feiert Eure Parties nicht zu kurz und nicht zu knapp, womit Ihr wollt, scheisst auf die Lärmempfindlichen und lasst Euch den Spaß nicht verderben!
Allerdings muss man schon ein dickes Fell haben, damit man dabei nicht zu Grunde geht! Also, wenn Ihr den seht, den Grund, dann habt Ihr genug Grund, um umzudrehen und es gut sein zu lassen, damit ihr noch ein andernmal weiter feiern könnt, um Euch später, ja, es gibt ein Später, auch wenn es jetzt(!) nicht so wichtig ist, daran erinnern zu können, wie Euer Fratzi Frutdel jetzt, hier und heute(Die Rente des Diogenes)!
Analog dazu gebe ich hier einen schönen Housetrack-Text wieder, der mir über die Jahre immer wieder begegnet ist und das Ganze für die House-Kultur essentiell zusammen fasst, auch wenn der Track, den ich wegen der netten, trivialen Broilerroom-Videos aus Leipzig(nicht zu verwechseln mit dem flachen Leckmichfett-glänzenden Boilerroom) in meiner house-renaissance kennen gelernt habe(eigentlich geht mir da zu wenig kaputt), erst ab dem Vocal-house-sequencer-Text gut wird und auch auf Utube(natürlich)zu rezipieren ist und im folgenden von mir zitiert wird:
„ This one goes out to all the lovers of cheap house music -
I´ll tell U what it´s all about:
it doesn´t matter who the DJ is
it doesnt matter what the crowd is like
like african baba saturdays
its about peace, unity and love and havin´ fun
its about keepin the spirit alive
of house music
did u get it?
It´s about the beats
the pace
and the positive vibe
its about dancin´, screamin´
and enjoyin´ yourself
its about gettin´ together
every weekend
to celebrate life
and to be united to one groove
spirit that makes us move
and the music we love
now you know what its all about
it´s about housemusic!“
Quelle: "BROILER ROOM meets LENNY BROOKSTER at KITCHEN112" (House-Vocalism-Text ab Minute 23:45!:)
(https://www.youtube.com/watch?v=6qo4mLNpbl4)
Gedanken zu Masse und Macht von Elias Canetti
Die Masse sucht den Einzelnen, um ihn zu folgen oder ihn zu töten. (Monotheismus,Faschismus). Der Diktator versucht, die Masse zu überleben, daher versucht er möglichst viele Teile der Masse zu töten. Mit jedem Mord, den er begeht, hat er das Gefühl, länger, zu leben bzw. die anderen zu überleben.
Warst Du auch schon mal bei einem Fußballspiel in einem vollen Stadion? Ich hatte dabei das unschöne Gefühl, ausserhalb dieser Gesellschaft zu stehen; Assoziation : der Monotheismus entmündigt die Gesellschaft, da Einer (z.B. Jesus oder GröVaZ Hilter oder ein sogenannter Fussball - halb- oder -viertelgott) die Verantwortung tragen soll für viele (Machtdelegierung).
So stehe ich, Sie sind herzlich eingeladen, wenn Sie wollen, also : stehen wir am Scheideweg: Ich bleibe; Wir Einzelne bleiben; die gesellschaftliche Masse bewegt sich unentwegt, da sie sich zu bewegen gezwungen sieht. Nicht-Bewegung lässt in der Masse Angst spürbar werden, z.B. durch die drohende Erkenntnis, das die Persönlichkeit jedes Einzelnen sich in der Masse verliert. Also bewegt sie sich, wenn nötig auch auf der Stelle. Kein Weg führt aus der Kreisbewegung der Masse heraus ohne eine Massenentladung(Sieg oder Niederlage, Tod oder Leben), oder einen drohenden Zerfall. Droht dieser Zerfall durch Auflösung, sind Abtrünnige potentiell feindlich angesehen und unterstehen nicht mehr dem Schutz der Masse. Sie schliesst den Einzelnen ein oder aus, schafft bedrohlich polarisierende Distanz, die bewußt nur vom Vereinzelten wahrgenommen wird. Kein Mensch, der die Macht ablehnt, will und kann der Masse einen Weg aus Ihr heraus weisen bzw.sie auflösen. Es ist verlockend, sich auf ein gemeinsames, sakrosanktes Ziel zu zubewegen, das eine Massenentladung möglich werden lässt, die die Masse erlösen kann, wieder in scheinbare Individuen zerfallen lässt . Ein latenter Massenprozess zwischen den Zusammenballungen befördert die Simulation der Individualisierung; Individualisierung wird suggeriert über Konsum von Waren/Dienstleistungen/Produkten ;s.a. Materialismus). Massenentladung als Ziel der Masse ist ihr Orgasmus; danach der Massenzerfall, eine ein Mal entstandene Masse kommt zwanghaft zu ihrem Höhepunkt(„Wollt Ihr den totalen Krieg?"-"Tor,Toor,Tooor!“) der unweigerlich auf ihre Zusammenballung, die massive Erektion der gesellschaftlichen Masse, z.B. als massive flashmob-twitter-climax folgt. Masse ist also geile Unbewußtheit.
Die scheinbare periodische Anhäufung der Masse– ein Hamsterrad – ewiges Wiederholen von Handlungsmustern der Masse dient der Vermeidung der Wahrnehmung von Angst bzw. Realität im Bewusstsein des Einzelnen und hat tendenziell eine Zunahme der Angst zur Folge. So kann Angst und Unmündigkeit in der Gesellschaft zu Faschismus führen. Das mutige Eingeständnis des Individuums, unwissender Einzelner zu sein, dieses Paradox bedeutet, nichts zu wissen, als immerhin die Einsamkeit des Menschen als Wahrheit zu akzeptieren. Wissend, das Schuld im philosophischen Sinne nur als Gefühl existiert und dieses Wissen zu verneinen, heißt, eigene Schuld auf andere zu projizieren. Antwortet eine Masse hierauf *3, antwortet sie meist mit faschistischem Gebaren. Das Gebaren der Barbaren : am Beispiel urbaner Dorflümmel, die in ihrer massenkristallenen Herde nur darauf warten, daß einer von ausserhalb sie eine Zehntelsekunde zu lange anguckt, damit sie ihn nach passieren Ihrer adrenalingeschwängerten Darwinismuslogik totschlagen dürfen („Hat selber schuld, hat mich angemacht“).Hat das Opfer dazu noch eine andere Hautfarbe, können sie dumpfsinnig sicher gehen, niemanden aus der eigenen Sippe zu erschlagen. Wird man zum Tier, braucht man sich nicht als Mensch zu verantworten, so scheint die Idiotenlogik zu funktionieren.
*2:(E.Canetti, Masse u.Macht)
*3: (z.B.Leserschaft d.Bildzeitung : Bildleser beschimpfen Titanic, CD)
zum ersten absatz möchte ich hier ungefragt bemerken :
SIMULATION ist alles heutzutage
zum zweiten aber, der mich extrem hochfrequent provoziert hat
entgegen meinem grundsatz, nichts zu rebloggen zu handeln
stieg mit fast tränenden augen die erinnerung an meinen clandestin erworbenen nasenhaarentferner in mir auf
einerseits tränen des lachens und der schmerzen
ob des wechsels der schnell schwachen batterien durch den an den nasenhaaren festgeklemmtem sogenannten trimmer verursacht
der sich auf den abwesenden blassen schimmer reimt (s.o.)
den ich vor erwerb des gerätes
in bezug auf die exorbitanten und zur warnung vor dessen gebrauch anregenden NACHTEILE hatte
und nach gebrauch andererseits
(ich bekam seinerzeit eine ordinäre influenza unbekannten ursprunges)
die in zusammenhang mit den vom trimmer hinterlassenen NASENHAARSTOPPELN, dem lästigen SCHNUPFEN,
dem damit verbundenen häufigen ausschnupfen und
dessen nasenflügel-aneinanderreiben
ein unglaublich starkes jucken hervorriefen, das kaum auszuhalten war
und mich jetzt noch, jahre später
mit dem stigmata der 8-10 cm aus meiner nase hervorragenden haare
leben lässt
auch mit der genugtuung dieses der schere eindeutig unterlegenem gerät
nicht gebrauchen zu müssen.
ich möchte daher, werte genossen (und hoffentlich nicht genossinnen)
im taumel dieser bekenntnisse stark von dem Gebrauch des NASENHAARENTFERNERS abraten !
nasenhaarentferner zu pflugscharen!
von allem hab ich keinen blassen schimmer
fürs nasenhaar gibts wenigstens trimmer
[…]In linken Milieus herrscht größtenteils ein akademisierendes Verhalten vor, das auf einem vom Elternhaus vermittelten Selbstbewußtsein fußt. Im Gegensatz zu Arbeiterkindern fanden die Bürgerkinder in den elterlichen Bücherregalen weder »Micky Maus« noch Arztromane, sondern große Literatur von Schiller bis Joyce, manchmal sogar aufrüttelnde Werke von Marx bis Lenin. Wenn ein Lehrer sie auf dem Zeugnis mit »gut« bewertete, dann wurden die Eltern entweder in der Schule vorstellig, oder sie trichterten den Sprößlingen ein, sich niemals mit einer Zwei zufriedenzugeben, wenn man die Bestnote verdient zu haben glaubt. Sie wurden ermuntert, auf die Kunsthochschule zu gehen, und wenn danach erst mal kein Job rausspringt, kann man diese Phase ja auch mit einer Rundreise durch Südamerika überbrükken. All das, dieses aufbrausende Selbstbewußtsein und diese rebellisch anmutende Widerständigkeit, sind nur deshalb drin, weil stets die Möglichkeit besteht, sich kurzzeitig wieder wie in Kindheitstagen am Geldbeutel der Eltern zu laben und das Budget für neue Abenteuer flugs aufzustocken. Die Möglichkeit des Scheiterns existiert in diesen gelackten Biographien niemals – zumindest nicht im blanken existentiellen Sinne. Das würden die meisten Mittelklasseaktivisten freilich niemals zugeben, und es ist ihnen auch oft nicht bewußt, weil der Aneignungsprozeß dieser akademischen Standards geradezu selbstverständlich im Schoß der Familie geschieht; genauso wie mehrsprachig aufwachsende Kinder unmerklich und ohne echte Anstrengung mehrere Sprachen zugleich lernen. Die Selbstverständlichkeit dieses Aneignungsprozesses wird schnell wieder vergessen und zur Aufrechterhaltung des eigenen Selbstbildes vom aus eigener Kraft zum Intellektuellen mutierten Linken später geradezu hysterisch negiert. […]
aus Christian Baron - Zu hoch für dich. (konkret 05.2013)....
...die Fortführung dieses pubertären Mittelklasserebellentums ist, bei Demonstrationen Steine auf Polizisten zu schmeissen und damit Klassenkampf nach unten zu produzieren; Akademikersöhne/-töchter(?) schlagen auf Abkömmlinge des Kleinbürgertums ein,....wurde seinerzeit schon von Regisseur P.P.Pasolini die Studentenunruhen in Italien betreffend(70er?) viel treffender formuliert (Konkret 03/2012??)
Vom Mythos des Sonnenunterganges
Mythos als Notwendigkeit der Menschlichkeit
Mythologisierung der Massen als Korrektiv zum Materialismus
Aufklärung vs. Romantik
Rebellion der Romantik gegen die Deutungshoheit und Kathegorisierung von Wissen!
Romantik als Korrektiv?
Anton Reiser vs.Goethe (schtirbt, Bernhard!)